2019 – heute
2019
- Das Wetter in Bayern bestätigt die vorhergesagte Klimaänderung auf dramatische Weise: wieder sehr hohe Durchschnittstemperaturen im Jahresmittel, Zeiten extremer Trockenheit aber auch heftige Unwetter und mit hohen Windstärken, regional völlig unterschiedlich, waren zu beklagen. Dies hatte den bayernweiten Einsatz der Luftrettungsstaffel, allerdings mit sehr unterschiedlichen Einsatzzahlen in den jeweiligen Regierungsbezirken, zur Folge. Die Flugzeuge der Staffel waren zusammen mit den bayerischen Luftbeobachtern, auf Anforderung der K-Behörden, fast 750 Stunden in der Luft und hielten Ausschau nach Rauchsäulen, Umwelt- und Sturmschäden, Verkehrsstörungen und –unfällen, sowie nach Wald- und Baumschäden.
Die Einsatzpiloten der Staffel hielten bei ihren privaten Flügen, von nahezu 7.000 Stunden Dauer, ebenfalls Ausschau nach möglichen Ereignissen und konnten zahlreiche Meldungen absetzen. Leider ist das Problem der Kontaktaufnahme mit den ILS nicht gelöst und die Piloten sind weiterhin auf Kontakte mit den Flugplätzen oder dem Fluginformationsdienst (FIS) angewiesen. Versuche, per Handy Kontakt mit den ILS aufzunehmen, führten nur in wenigen Einzelfällen zum Erfolg
Insgesamt hat die Luftrettungsstaffel Bayern erneut einen überzeugenden Beitrag zum Schutz von Mensch und Natur in Bayern geleistet.
Den Jahresauftakt bildete die Jahreshauptversammlung in Donauwörth, perfekt ausgerichtet vom dortigen Luftbeobachtungsstützpunkt. - Das LRSt-Personal wurde im Mai wieder an der Staatlichen Feuerwehrschule Würzburg und auf dem VLP Giebelstadt geschult, um die Voraussetzungen für die Übernahme von Führungsämtern in der Luftrettungsstaffel zu erfüllen. Um die Zahl der Luftbeobachter auf einem guten Niveau zu halten wurden im Auftrag des Innenministeriums wieder zwei Grundlehrgänge an der Feuerwehrschule Würzburg und dem Stützpunkt Hettstadt durchgeführt und es kann nunmehr zusätzlich auf 41 neue LBO zurückgegriffen werden. Nach 16 Jahren erfolgreicher Führung des Landesfeuerwehrverbandes gab Alfons Weinzierl sein Amt als Vorsitzender ab. Sein gewählter Nachfolger wurde Johann Eitzenberger. Innenminister Joachim Herrmann stellte auf einer Pressekonferenz in der Feuerwehrschule Geretsried die neue Broschüre WALDBRANDBEKÄMPFUNG IN BAYERN vor und unterstrich die Notwendigkeit der Luftrettungsstaffel für den vorbeugenden Waldbrandschutz. Neuer Chef im Innenministerium für die Bereiche Feuerwehr, Rettungsdienst und Katastrophenschutz wurde Ministerialdirektor Dr. Winfried Brechmann.
Die Staffel musste sich im Jahr 2019 von verdienten Mitgliedern für immer verabschieden: Von Gründungs- und Ehrenmitglied Dr. Fritz Gerfertz, bis wenige Monate vor seinem Tod aktiv als Vizepräsident und Schatzmeister. Ihm folgte unser Stützpunktleiter und Einsatzpilot Richard Müller und kurz vor Jahresschluss Edi Eichenseher, ehemaliger Einsatzpilot und Stützpunktleiter in Königsdorf.
Dankbar werden wir ihnen stets ein ehrendes Gedenken bewahren!
2020
- Es war schon ein sehr spezielles Jahr: Covid -19, ein Virus, veränderte unser tägliches Leben und hat großen Einfluss auf die gesamte Luftfahrt. „Lockdown“ im März und Feststellung des Katastrophenfalls in Bayern! Damit war die Allgemeine Luftfahrt und der Flugsport insgesamt „gegrounded“, da auch Vereinsheime und –flugplätze geschlossen werden mussten. Da die Luftrettungsstaffel eine Organisation des Katastrophenschutzes ist, konnte sie unter Auflagen die Einsatzbereitschaft für Piloten und Flugzeuge herstellen und sich auf die Überwachungssaison vorbereiten. Neben der Erfüllung hygienischer Auflagen (Abstand, Händewaschen, Desinfektion, Mund-Nasendeckung) galt es auch, die Ansteckungsrisiken zu minimieren. Nach Möglichkeit wurden die Einsatzflüge mit 4sitzigen Maschinen und nur einem Luftbeobachter (auf dem Rücksitz) geflogen. Die getroffenen Maßnahmen waren erfolgreich! Während der fast 500 Stunden „Einsatzflüge“ kam es zu keinerlei Ansteckungen mit dem Virus und die gesammelten Erfahrungen halfen den Luftsportvereinen bei der Wiederaufnahme des Flugbetriebs. Insgesamt wurden die Flugzeuge der Staffel, im zweitwärmsten Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen, für 355 Einsatzflüge angefordert.
Aber auch bei ihren 10.278 freiwilligen Beobachtungsflügen hielten die Einsatzpiloten ihre Augen offen und konnten zahlreiche Ereignisse melden. Sie waren dabei 6.557 Stunden in der Luft unterwegs. Leider ist eine Kontaktaufnahme mit der zuständigen ILS, nach wie vor, nicht mehr möglich!
Insgesamt hat die Luftrettungsstaffel Bayern, trotz Corona-Pandemie, wieder einen überzeugenden Beitrag, zum Schutz von Mensch und Natur in Bayern geliefert. - Auf Grund der Pandemiebeschränkungen konnte die geplante LRSt-Jahreshauptversammlung im April nicht abgehalten werden und musste, bei bestehenden Auflagen, in den Oktober verschoben werden. Von Flugbereitschaftsleiter Christoph Lermer und Stückpunktleiter Robert Ackermann glänzend vorbereitet, erlaubten es die Räumlichkeiten der Flugplatzgast-stätte in Straubing den notwendigen Abstand zu wahren.. Leider fehlten bei dieser Jahres-hauptversammlung alle Ehrengäste, die zum eigenen Schutz verständlicherweise auf eine persönliche Teilnahme verzichteten und ersatzweise schriftliche Grußworte übermittelten. Die Wahl des Präsidenten und seiner Vizepräsidenten, des Schatzmeisters und der Revisoren brachten keine Veränderungen: alle wurden einstimmig in ihren Ämtern bestätigt. Ebenso einstimmig erfolgten die Berufungen der Referenten durch das Präsidium der Staffel. Neu eingerichtet wurden die Referate „Hubschrauber und Drohneneinsatz“ Referent Jörg Herrmannsdörfer und „LBO-Ausbildung“ mit derzeit noch offener Besetzung.
Die Jahreshauptversammlung gedachte dem am 27.September verstorbenen LRSt-Ehrenpräsidenten Reiner Vorholz. Leider konnte Corona bedingt nur ein sehr kleiner Kreis am Trauergottesdienst teilnehmen.
Trotz schwierigster Bedingungen entschloss sich die Staatliche Feuerwehrschule Würzburg einen Aufbaulehrgang für Luftbeobachter durchzuführen. Mit halbierter Teilnehmerzahl (12) wechselte man aus „Abstandsgründen“ auf den Verkehrslandeplatz Giebelstadt und ließ die Luftbeobachter nicht mehr als Zweierteam die Flugzeuge besteigen, sondern als „Einzelkämpfer“ agieren. Nach der Eingewöhnungsphase wurde dies von fast allen Teilnehmern als „äußerst positiv“ eingestuft.
Leider gab es derartige Ausweichmöglichkeiten für die LBO-Fortbildungen Stufe II auf Regierungsebene nicht. Sie mussten, ebenso wie der geplante Wochenendlehrgang für das LRSt-Personal, ersatzlos entfallen. Was bleibt ist die Hoffnung auf wieder bessere Verhältnisse im Jahr 2021.
2021
- Ein weiteres Jahr in dem COVID-19 unsere Arbeit erschwerte. Anfangs noch mit der Hoffnung auf ein weitgehend „normales“ Jahr wurden wir schnell eines „Schlechteren“ belehrt. Luftsport durfte wieder betrieben werden, aber mit entsprechenden Auflagen! Diese führten dazu, dass die Jahreshauptversammlung der Staffel, geplant im April, verbunden mit einem Festakt zum 40jährigen Bestehen des Stützpunktes Ohlstadt, abgesagt werden musste.
Rechtzeitig zu Beginn der Überwachungsperiode wurde den Stützpunkten Corona-Schnelltests vom Innenministerium zur Verfügung gestellt. So bestand die Möglichkeit für Pilot und Luftbeobachter vor Einsatzbeginn einen Schnelltest durchzuführen und bei entsprechenden Ergebnissen den Überwachungsflug durchzuführen.
Sehr viele Gelegenheiten dafür gab es allerdings nicht, da nach einer kurzen Trockenperiode im Frühsommer, das Wetter der Natur viel Gutes tun konnte, da einigen warmen Tagen stets flächendeckende Regenfälle folgten. Deshalb wurde die Staffel nur für 109 Einsatzflüge von insgesamt 136 Stunden Dauer angefordert. Mit Stolz können wir die freiwilligen geleisteten Überwachungsstunden unserer Einsatzpiloten vermelden: 7854 Stunden bei 10.329 Starts. Dabei wurden zahlreiche Ereignisse gemeldet und dokumentiert.
Die Staatliche Feuerwehr Würzburg führt zusammen mit der Luftrettungsstaffel auf dem Verkehrslandeplatz Giebelstadt, trotz schwieriger Hygienevorschriften, wieder einen Grundkurs zur Ausbildung von Luftbeobachtern durch. Wie schon beim Aufbaulehrgang im vergangenen Jahr mussten sich nun auch die „Anfänger“ als „Einzelkämpfer“ mit ihrem Pilot den Anforderungen stellen. Das Kursergebnis war überzeugend und hinterließ die Ausbilder höchst zufrieden.
Einsatzanforderungen der Staffel gab es in der Folgezeit nur für den Forst, um Waldschäden aus der Luft zu erfassen.
- Mit Unterstützung der Flugbereitschaft Mittelfranken konnte, fast unter „Normalumständen“ die Jahreshauptversammlung in Ansbach, wieder mit Ehrengästen, stattfinden. So verabschiedete sich der Leitende Ministerialrat Herbert Feulner von der Staffel, da er 2022 in den Ruhestand treten wird. Für seine Zusammenarbeit mit der Luftrettungsstaffel wurde er mit der „Goldenen Ehrennadel“ ausgezeichnet. Wieder besetzt wurde das Referat „LBO-Ausbildung“ mit dem langjährigen Leiter der LBO-Ausbildungskurse an der Staatlichen Feuerwehrschule Würzburg, Hermann Stieber.
Eine besondere Ehre wurde dem ausgeschiedenen Flugbereitschaftsleiter Oberbayern, Jürgen Wehrens zu Teil: Die Jahreshauptversammlung ernannte ihn zum Ehrenmitglied. Die Versammlung beschloss, in den beiden nächsten Jahren die Hauptversammlungen für die Monate September/Oktober zu planen. Die Organisation der Versammlung 2022 wird von der Flugbereitschaft Oberpfalz übernommen.
Im Oktober erreichte uns die Mitteilung, dass unser ehemaliges Präsidiumsmitglied Alfred Neubert, nach jahrelangem Kampf gegen eine heimtückische Krankheit, von uns genommen wurde. Wir verlieren mit ihm einen überzeugten Freund der Luftrettungsstaffel, stets einsatzbereit, auch im Kampf gegen Behörden wenn diese sich zu zweifelhaften Vorschriften entschlossen.Leider konnten 2021 in den Regierungsbezirken wieder keinerlei Fortbildungsveranstaltungen für Luftbeobachter der Stufe 2 durchgeführt werden. Auch für Piloten und Führungspersonal der Staffel musste der geplante Wochenendlehrgang entfallen. Was uns allen für 2022 bleibt ist das Prinzip „Hoffnung“!
2022
- Auch in diesem Jahr hatten wir mit der CORONA-Pandemie zu kämpfen, doch scheint der Höhepunkt nunmehr überschritten und die notwendigen Auflagen beeinträchtigten unsere Arbeit nur am Rande. Alle Einsätze konnten auftragsgemäß durchgeführt werden und es wurden keine Ansteckungen bei Einsatzflügen festgestellt.
Das abgelaufene Jahr zeichnete sich durch vielfache personelle Veränderungen auf allen Ebenen des Innenministeriums aus: Wolfgang Zacher übernahm von Gunnar Wiegand die Führung der Abteilung „D – Feuerwehr, Rettungsdienst und Katastrophenschutz“, Sandro Kirchner trat als Staatssekretär die Nachfolge von Gerhard Eck an. Die Aufgaben von Herbert Feulner werden zukünftig von Frank Unkroth erledigt und in der Nachfolge von Ingo Schmitz ist Frau Ramona Range die direkte Ansprechpartnerin der Luftrettungsstaffel. Beide informierten sich über die Arbeit der Staffel bei einem Antrittsbesuch auf dem Flugplatz Giebelstadt. Kurze Zeit vorher war auch Staatssekretär Kirchner, im Anschluss an dem LBO-Aufbaulehrgang, zu einem Besuch bei der Luftrettungsstaffel, um Grundsätzliches über die Staffelarbeit zu erfahren und sich über anstehende Probleme zu informieren. Bei diesem Gespräch wurde klar, dass es zukünftig keine Flugfunkfrequenz bei den ILSn mehr geben wird.
LRSt-Präsident Karl Herrmann feierte im März seinen 75. Geburtstag und war mit seiner Gattin beim Sommerempfang des Bayerischen Landtags, auf Einladung von Landtagspräsidentin Ilse Aigner, zu Gast.
Ungewöhnlich früh, bereits im März, wurden die Einsatzflugzeuge der Staffel angefordert, um Wald- und Flächenbrände bereits im Entstehungsstatus zu entdecken. Im Juli sah sich Innenminister Herrmann genötigt, eine eindringliche Warnung wegen der stark erhöhter Waldbrandgefahr zu veröffentlichen. So war es verständlich, dass die Luftrettungsstaffel bayernweit gefordert war. In einem Jahr mit wieder sehr hohen Durchschnittstemperaturen waren die Einsatzflugzeuge bei 704 Flügen insgesamt 987 Stunden in der Luft. Unterstützt wurden sie durch über 10.000 freiwillige Flüge der Einsatzpiloten mit einer Beobachtungszeit von 8.407 Stunden. Insgesamt wurden dabei u.a. 796 Rauchentwicklungen gesichtet, angeflogen und kontrolliert, 43 Waldbrände und 134 Flächenbrände festgestellt, lokalisiert und gemeldet. Leider mussten bei den Flügen auch 38 Wald- und Baumschäden erfasst und gemeldet werden. Alle Flüge verliefen problemlos und unfallfrei. -
Auf dem VLP Giebelstadt wurde erneut ein LBO-Lehrgang, dieses Mal der Stufe III (Aufbaulehrgang), erfolgreich durchgeführt. Lehrgangsleiter Hermann Stieber verabschiedete sich mit diesem Lehrgang aus dem Dienst der Feuerwehrschule Würzburg. Er wird allerdings der Luftrettungsstaffel zukünftig als „Referent für LBO Aus- und Fortbildung“ zur Verfügung stehen.
Die LRSt-Jahreshauptversammlung fand in Regenstauf statt. Von Stützpunktleiter Jörg Weishaupt glänzend vorbereitet, fühlten sich die Tagungsteilnehmer in der Jahnhalle äußerst wohl. Besonders hervorzuheben und gelobt wurde die schnelle Anpassung der Flugstundenpreise durch das Innenministerium als Reaktion auf die gestiegenen Kosten, besonders durch die explodierenden Preise für Flugkraftstoff. Nach einer sehr intensiven aber harmonischen Versammlung lud der Stützpunkt Kempten zur Versammlung 2023 nach Kempten ein.
Eine besondere Ehre wurde unserem Vizepräsidenten und Schatzmeister Dieter Naber zum Jahresschluss zu Teil: Staatsminister Christian Bernreiter zeichnete ihn auf Vorschlag von Ministerpräsident Markus Söder und Innenminister Joachim Herrmann mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland aus.
2023
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Endlich spielte Corona keine (große) Rolle mehr. Alle Einsatzflüge und Veranstaltungen konnte ohne staatliche Auflagen stattfinden, Freiwilligkeit für hygienische, Vorsichtsmaßnahmen war angesagt, Corona hatte den Schrecken verloren. So konnten alle Einsätze auftragsgemäß durchgeführt werden. Ansteckungen bei Einsatzflügen wurden keine bekannt.
Zeichnete sich das Jahr 2022 durch zahlreiche personelle Veränderungen im Ministerium aus, so brachte das Jahr 2023 Veränderungen innerhalb der Staffel. Auf Grund dieser Tatsache war die Jahreshauptversammlung am 29. April in Kempten von besonderer Bedeutung: Drei bewährte Flugbereitschaftsleiter wurden aus ihren Ämtern verabschiedet und zu Ehrenmitgliedern ernannt: Fritz Frenzel (Mfr), Bernd Große (Ufr) und Adolf Nüßlein (Ofr). Ihnen folgten: Wernher Geistmann, Hans-Adam Stangl und Hanno Stock. Dieser stellte sein neues Amt bereits zum 31.12.2023 wieder zur Verfügung, da er seinen Wohnsitz ins außereuropäische Ausland verlegt hat. Im Januar 2024 wird eine Neuwahl für dieses Amt erfolgen. Geehrt wurden im Rahmen der Hauptversammlung mit der LRSt-Verdienstmedaille in Silber: Susanna Kühner (ehemals Bredemeier) Innenministerium, Christoph Lermer (Fb-Leiter Niederbayern). Mit der Verdienstmedaille in Bronze: Michael Summer (Stp. Kempten). Karl (Charles) Herrmann wurde durch den Deutschen Feuerwehrverband mit der „Deutschen Feuerwehr-Ehrenmedaille“ ausgezeichnet. Die Präsidiumswahlen, unter der Leitung von Daniel Schwenzel, brachten nur durch das Ausscheiden von A. Nüßlein eine Änderung. Ohne Gegenkandidat wurde Jörg Herrmannsdörfer als neuer Vizepräsident der Staffel gewählt. Alle LRSt-Referenten erhielten einstimmige Bestätigungen in ihren Ämtern. Die Jahreshauptversammlung 2024 wird am 23. März 2024 in Neumarkt stattfinden.
Auch im Jahr mit den bisher höchsten Durchschnittstemperaturen erfüllte die Staffel alle gestellten Aufgaben. Schwerpunktmäßig in den Monaten Mai bis August waren bayernweite Überwachungsflüge notwendig. Die LRSt-Einsatzflugzeuge verbrachten bei 476 Flügen insgesamt 694 Stunden in der Luft. Unterstützt wurden sie durch über 13.000 freiwillige Flüge der Einsatzpiloten mit einer Beobachtungszeit von über 9.000 Stunden. Insgesamt wurden dabei u.a. 446 Rauchentwicklungen gesichtet, angeflogen und kontrolliert, 20 Wald- und 90 Flächenbrände festgestellt, lokalisiert und gemeldet. In 41 Fällen mussten Wald- und Baumschäden festgestellt werden. Alle Flüge verliefen problemlos und unfallfrei!
Jahreshöhepunkt war der von der Staatskanzlei im Juli ausgerichtete Empfang in der Würzburger Residenz zum 55-jährigen Bestehen der Luftrettungsstaffel Bayern e.V. Der Festvortrag wurde von Staatssekretär Sandro Kirchner gehalten.
Ende Juli wurde auf dem VLP Giebelstadt und in der Staatlichen Feuerwehrschule Würzburg der 36. LBO-Grundlehrgang – mit voller Kursbelegung – erfolgreich durchgeführt. Der neue Lehrgangsleiter Stefan Brust führte die Arbeit seines Vorgängers, Hermann Sieber, nahtlos fort.
Dem LBO-Lehrgang folgte, an gleicher Stelle, im Oktober wieder eine sehr erfolgreiche Wochenendfortbildung für das Führungspersonal der Luftrettungsstaffel. Ein weiterer Lehrgang ist auch für das Jahr 2024 vorgesehen.
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Die Luftrettungsstaffel, vertreten durch Vizepräsident Jörg Herrmannsdörfer mit seinem R66, war auch bei zwei vielbeachteten Waldbrand-Großübungen beteiligt. Am 21. Juli in Schrobenhausen nutzte Staatsministerin Michaela Kaniber die Gelegenheit, sich eine Geschehensübersicht aus der Luft zu verschaffen. Nach ihrem Erkundungsflug war sie voll des Lobes, nicht nur für die Bodenkräfte, sondern auch für ihren Hubschrauberpiloten.
Am 8. Und 9. September wurde er zur Großübung „Heißer Bogen“ im Rahmen des Katastrophenschutzes am „Hohen Bogen“ bei Neukirchen angefordert. Seine Aufträge waren u.a.: Führung der Einsatzkräfte aus der Luft und Koordinierung der Wasserabwürfe der Polizei- und Zivilhubschrauber aus erhöhter Beobachtungsposition.
Im Herbst verstarb der ehemalige Schulleiter-Stellvertreter der Staatlichen Feuerwehrschule Würzburg, Klaus Stelter. Er betreute über Jahrzehnte die Ausbildung der Staatlichen Luftbeobachter; seine Handschrift ist auch bei der heutigen LBO-Ausbildung noch erkennbar.