Fortschritt mit Rückschritt: Kein Flugfunk mehr für die ILS

  • Über Jahrzehnte wurden bei den ehemaligen Rettungsleitstellen Flugfunkgeräte vorgehalten und abgehört. So hatten die ehemals noch privaten Rettungsflugunternehmen (ohne BOS-Funk) die Möglichkeit, die zuständige Rettungsleitstelle anzusprechen. Dies bedeutete, dass auch die Einsatzpiloten der Luftrettungsstaffel bei ihren freiwilligen Überwachungsflügen die Möglichkeit hatten, auf der reservierten Frequenz, Meldungen direkt an die Leitstelle abzusetzen. Dadurch konnten notwendige Maßnahmen unverzüglich in Angriff genommen werden. Nach Aufschaltung von Bodenkräften auf diese Frequenz waren u.a. Führungen aus der Luft zu den Einsatzstellen problemlos möglich. Mit Einführung des digitalen BOS-Funks wurde dieser Bereitschaftsdienst bei den Integrierten Leitstellen (ILS) eingestellt. Es gibt dort keine personellen Ressourcen, die eine laufende Überwachung der Flugfunkfrequenz sicherstellen könnten, da außerdem die Möglichkeit des Selektivrufs beim Flugfunk nicht gegeben ist.
  • So bleiben den Einsatzpiloten der Staffel zukünftig nur die Möglichkeiten der Alarmierung per Handy (meist unzureichend, da häufiger Kanalwechsel) oder über den Fluginformationsdienst (FIS), wobei dessen Belastung bereits nahezu ausgeschöpft ist und nur kurze Meldungen bearbeitet werden können. Das Führen von Einsatzkräften auf der FIS-Frequenz ist unmöglich, da keine direkte Funkverbindung zu den Bodenkräften geschaltet werden kann.
    Die Luftrettungsstaffel Bayern e.V. bedauert diese Entwicklung und wird weiterhin Ausschau nach einer technischen Lösung des Problems halten.