Bayern bestens gegen Waldbrände gerüstet

Innenminister stellt Broschüre „Waldbrandbekämpfung in Bayern“ vor
  • In den vergangenen Monaten kam es in den USA, in Australien und in Südeuropa zu teils verheerenden Waldbränden. Auch in Deutschland brannte der Wald: In Saaldorf und Plauen in Thüringen und bei Lübtheen in Mecklenburg-Vorpommern. Es ist daher nachvollziehbar, dass sich die Bürgerinnen und Bürger Bayerns fragen, ob es auch bei uns zu solchen Katastrophen kommen kann und wie der Freistaat auf solche Ereignisse vorbereitet ist. Die Antwort gibt das Bayerische Staatsministerium des Innern, für Sport und Integration in einer aufschlussreichen Broschüre „Waldbrandbekämpfung in Bayern“, die Staatsminister Joachim Herrmann in der Staatlichen Feuerwehrschule Geretsried, der Presse und Öffentlichkeit vorstellte.


    Die Säulen der Waldbrandbekämpfung in Bayern und ihre Repräsentanten: die Bayerische Polizeihubschrauberstaffel, die Feuerwehren, die Flughelfer, das Innenministerium und die Luftrettungsstaffel Bayern.

    In seiner Rede betonte Innenminister Herrmann, dass es notwendig sei, „Waldbrände möglichst frühzeitig zu erkennen, bevor sie sich auf große Flächen ausbreiten. Durch die dichte Besiedelung Bayerns und durch den hocheffizienten Einsatz der Luftrettungsstaffel Bayern e.V. werden Waldbrände meist schon in der Entstehungsphase erkannt. Diesen Umstand ist es unter anderem zu verdanken, dass wir in Bayern trotz unseres flächenmäßig großen Waldbestandes im Vergleich zu den meisten anderen Bundesländern relativ wenig Waldbrände zu verzeichnen haben.“ Die Luftrettungsstaffel Bayern steht mit über 300 Piloten und 150 Flugzeugen dem Freistaat auf 31 Stützpunkten zur Verfügung. Dem Freistaat entstehen für die Vorhaltung von Fluggerät und Piloten keinerlei Kosten! Das gesamte Personal der Luftrettungsstaffel arbeitet ausschließlich ehrenamtlich und steht in Zeiten erhöhter Waldbrandgefahr auf Anforderung des Ministeriums für Überwachungsflüge zur Verfügung. Zusammen mit den Staatlichen Luftbeobachtern bilden sie erfolgreiche Teams. Sie lokalisieren nicht nur die Brandstellen sondern „sie informieren auch die Leitstellen und unterstützen die Feuerwehren bei der Anfahrt“, so Joachim Herrmann.

  • Wird ein Waldbrand lokalisiert und gemeldet kommen zunächst die zuständigen Feuerwehren zum Einsatz. Da Waldbrände grundsätzlich vom Boden aus gelöscht werden, muss genügend Löschwasser zur Verfügung stehen, das unter Umständen auch über längere Strecken mit Tanklöschfahrzeugen oder Schlauchleitungen transportiert werden muss. Staatseigene Fördersysteme (Hochleistungspumpen) wurden dafür angeschafft und eignen sich darüber hinaus auch für Hochwassereinsätze.

    Neben diesen Hochleistungspumpen stehen den Feuerwehren auch Außenlastbehälter unterschiedlicher Größe zur Verfügung. Die aufnehmbaren Wassermengen betragen zwischen 900 und 5000 Liter. Je nach Tragfähigkeit der eingesetzten Hubschrauber können die entsprechenden Behälter verwendet werden.


    Die Polizeihubschrauber sind rund um die Uhr alarm- und einsatzbereit. Für ihre Einsätze sind einige Maschinen der Polizeihubschrauber mit Lasthaken ausgestattet und können mit ihren bordeigenen Außenlastbehältern schnell Löschwasser aufnehmen und dieses punktgenau über einen Waldbrand abwerfen

    Bindeglied zwischen Bodenkräften und Hubschrauberbesatzungen sind die Flughelfer. Sie sind für die Koordination der Hubschraubereinsätze und für das komplexe Zusammenspiel zwischen Feuerwehr und Piloten zuständig. An der Staatlichen Feuerwehrschule in Würzburg ausgebildet, stehen sie an 17 Standorten in ganz Bayern zur Verfügung. Die Flughelfer übernehmen an der Einsatzstelle auch die Funktion des Flugleiters und sind für den Landeplatz zuständig.


    Eine Flughelfergruppe ist im Landkreis Bad Tölz/Wolfratshausen beheimatet. Sie führt die unterschiedlichen Außenlastbehälter und deren technische Ausstattung vor und erklärt das Anhängen der Behälter an den Hubschrauber

    Über alle diese Vorkehrungen zur effektiven Bekämpfung von Waldbränden gibt die neue Broschüre des Innenministeriums umfassend Auskunft. Wichtig an der Broschüre ist auch der Appell auf der Rückseite, wo klare Anweisungen zu finden sind, was jeder dazu beitragen kann, um die Gefahr von Waldbränden zu verringern.