Hauptversammlung der Luftrettungsstaffel:
Der Weg in schwere Zeiten

  • Hoch erfreut konnte LRSt-Präsident Karl Herrmann am 23. März in Neumarkt eine große Zahl aus allen Teilen Bayerns angereister Teilnehmer zur Jahreshauptversammlung begrüßen. Dank und Anerkennung sprach er dem Stützpunktleiter Gerhard Schmirler für dessen gute Vorbereitung und Organisation der Versammlung aus.

    Dieter Naber neues Ehrenmitglied

    Nach dem Totengedenken war die Versammlung bereits zu einer ersten Abstimmung aufgerufen. Das Präsidium der Staffel hatte der Jahreshauptversammlung vorgeschlagen, die Ehrenmitgliedschaft einem Kameraden anzutragen, dessen Aktivitäten wie folgt aufgezählt werden können: Er ist einer der meist beschäftigten Einsatzpiloten, er ist Stützpunktleiter, Flugbereitschaftsleiter, war auch Revisor und ist jetzt Schatzmeister und Vizepräsident der Staffel. Mehr Ämter und Aktivitäten in der Luftrettungsstaffel kann kein weiteres Mitglied aufweisen! Das einstimmige Votum der Jahreshauptversammlung machte Dieter Naber zum Ehrenmitglied. Trotz seiner Ämter und hoffe die Versammlungt, dass er die Ehrenmitgliedschaft und seine Ämter noch lange genießen möge.

    Dieter Naber nahm die Ehrenmitgliedschaft gerne an und bedankte sich überrascht und herzlich für die unerwartete Ehrung

    Aus dem Bericht des Präsidenten

    Im Jahr 1 nach Corona, entsprechend der Möglichkeiten, standen Ausbildung und Fortbildung der Luftbeobachter im Vordergrund. So konnten auch die Fortbildungen der Stufe II auf Regierungsebene wieder verstärkt aufgenommen werden. Er bat die Flugbereitschaftsleiter in diesem Jahr vermehrt mit den Luftbeobachtern zu üben, um einen entstandenen Trainingsrückstand aufzuholen.

    Für das eigene Personal fand seit 2019 das erste Mal wieder eine Fortbildung am Flugplatz Giebelstadt statt. Es ist angedacht, 2025 diese zu wiederholen. Junge Mitglieder sollten zur Teilnahme motiviert werden, um die neuen Piloten enger an die Staffel zu binden. Stolz sei er, dass sowohl die Einsatzflüge als auch alle Flüge bei den Fortbildungsveranstaltungen unfallfrei verlaufen sind.

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    Glückwünsche zum Weihnachtsfest gingen ein von: Ministerpräsident Dr. Markus Söder, Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber, Innenminister Joachim Herrmann, Staatssekretär Sandro Kirchner, Staatssekretär a.D. Gerhard Eck, vom Amtschef Dr. Brechmann, dem THW, der DLRG, dem BRK und den Feuerwehrschulen Geretsried und Würzburg.

    Zum Jahreswechsel gab es allseits große Anerkennung für die Jahresleistung der Luftrettungsstaffel Er dankte dem Referat Einsatz, den Flugbereitschafts- und Stützpunktleitern, dass gegenüber dem Ministerium der Leistungsnachweis der LRSt zeitnah vorgelegt werden konnte

    Im Januar hatte er die Ehre, die Luftrettungsstaffel beim Neujahrsempfang des Ministerpräsidenten und beim Neujahrskonzert der Bayerischen Polizei, mit anschließendem Empfang von Joachim Herrmann, zu vertreten.

    Auf der Jahreshauptversammlung des Luftsportverbandes Bayern in Fürstenfeldbruck war der deutliche Unmut über die Dachorganisation DAeC spürbar. Trotz heftiger Bemühungen um Veränderungen im Aufbau der Organisation seien keine überzeugenden Fortschritte feststellbar. Ein Austritt aus dem DAeC sei unter Umständen nicht auszuschließen.

    Präsident Herrmann beendete seinen Bericht und begrüßte den Ehrengast Oberbürgermeister Markus Ochsenkühn. Dieser brachte seine Freude zum Ausdruck, dass die Luftrettungsstaffel ihre Jahreshauptversammlung in Neumarkt abhalte. Er begrüßte, dass die Luftrettungsstaffel in der Stadt einen Stützpunkt habe und einen wichtigen Beitrag zum Schutz der Natur und der Bürger leiste.
    Der Flugplatz solle weiterhin erhalten bleiben, da er seit Jahren wieder verstärkt genutzt: werde. Feste und Veranstaltung die dort stattfänden werden von der Bevölkerung gut angenommen. Abschließend wünschte er der Versammlung einen erfolgreichen Verlauf.

    Präsident Herrmann dankte für die lobenden Worte und für die Zusage, dass der Flugplatz möglichst lange erhalten bleiben soll. Er betonte, dass ab hier die meisten Einsatzflüge der Oberpfalz stattfänden. Die Luftrettungsstaffel sei froh über die Anerkennung der Bevölkerung und die Unterstützung der Politiker, die hinter ihrem Flugplatz und damit zur Luftrettungsstaffel stehen.

    Stützpunktleiter Schmirler dankte Oberbürgermeister Ochsenkühn für dessen Unterstützung zum Erhalt des Flugplatzes. Dem schloss sich LRSt-Präsident Herrmann an und überreichte den LRSt-Kalender 2024 und die Ehrenmedaille der Staffel

    Aus den Berichten der Flugbereitschaftsleiter und Referenten

    Schließung des Flugplatzes Erding zum 31.08.2024. Stützpunktleiter Gerolf Schmidl hoffe aber, dass der Stützpunkt in dieser Saison noch fliegen darf. Es müsste aber jetzt bereits überlegt werden, wie nach diesem Termin zu verfahren sei.

  • Präsident Herrmann schlug vor, dass die Flugbereitschaftsleiter aus Ober- und Niederbayern mit den Stützpunkten Erding und Landshut ein Konzept erarbeiten und mit dem Präsidenten absprechen. Das müsse dann den regulären Weg über die Regierungen an das Ministerium zur Entscheidung gehen und genehmigt werden.

    Dem Stützpunkt Oberpfaffenhofen wurde zum März 2025 gekündigt. Es ist dort eine Erweiterung zum „Deutschen Raumfahrtzentrum“ geplant. Die von den Sportfliegern genutzte Halle werde abgerissen. Aufgrund der Flugplatzsituation in der Umgebung bestehe keine Aussicht auf eine Ausweichmöglichkeit der Luftsportgruppe auf einen anderen Platz. Der Präsident fügte an, dass er dies bereits bei den entsprechenden Politikern und den Mitarbeitern aus dem Innenministerium angesprochen und um Unterstützung zum Verbleib in Oberpfaffenhofen gebeten habe. Wer nicht kämpfe habe schon verloren!

    Katastrophenschutz – Heimatschutz In Oberbayern gab es im Sommer den „großen Hagelschlag“. Bad Bayersoien und Benediktbeuern wurden zu 100 % getroffen. Kein Dach, kein Auto blieben verschont. Nun sei das Landratsamt an die LRSt herangetreten, da man über die Beschaffung von Hagelfliegern (nach dem Vorbild von Vogtareuth). nachdenke. Präsident Herrmann führte aus, dass dies keine Aufgabe für die Luftrettungsstaffel sein könne. Flugzeuge und Piloten seien dafür nicht ausgebildet. Es handele sich hierbei um gewerbliche Flüge; diese könne die LRSt nicht durchführen. Selbstverständlich kann die Luftrettungsstaffel z.B. zur Schadensmeldung und -erfassung eingesetzt werden (Fotodokumentation).

    Ausbildungsleiter Steffen Gerschner berichtete, dass In vielen Stützpunkten Standortausbildungen der Stufe II mit Erfolg durchgeführt wurden. Vom 24.07.–28.07.2023 wurde der 37. Grundlehrgang für LBO in der Feuerwehrschule Würzburg und am Flugplatz Giebelstadt durchgeführt und vom 06.10. – 08.10.2023 fand der 23. Fortbildungslehrgang für das LRSt-Personal statt

    Geplant für 2024 ist ein LBO-Grundlehrgang vom 22.07.-26.07.2024   Er dankte für die geleistete Arbeit in den Flugbereitschaften und auf allen Stützpunkten. Sein besonderer Dank galt der Feuerwehrschule Würzburg sowie dem Lehr- und Pilotenteam der Staffel.

    Referatsleiter Karl (Charles) Herrmann jr. bedankte sich für die zeitnah und leserlich eingereichten Berichte der absolvierten Flüge. Auch die Jahresmeldungen standen termingemäß zur Verfügung.

    Die Zahl von Schadensmeldungen bei unentgeltlichen Privatfügen haben erfreulich zugenommen. Erste Meldungen für 2024 seien bereits eingegangen: Mittelfranken habe die ersten zwei Waldbrände bei Privatflügen entdeckt und gemeldet.

    Personalstand der Staffel per 31.12.2023:  341 Einsatzpiloten

    Hermann Stieber; Referatsleiter LBO-Ausbildung ergänzte, dass der Lehrgang in diesem Jahr aufgrund der Nachfrage von Luftbeobachterausbildungen von einem Aufbaulehrgang in einen Grundlehrgang geändert wurde. Für 2025 seien zwei Lehrgänge geplant. Präsident Herrmann erinnerte daran, dass der Referent LBO-Ausbildung, nach Absprache, auch zur Unterstützung bei Fortbildungsmaßnahmen in den Regierungsbezirken angefordert werden könne.

    Aus dem Referat Presse / Öffentlichkeitsarbeit berichtete Georg Lehmacher dass es immer aufwändiger werde, die technischen Voraussetzung zu schaffen. die Seiten der Hompage „up to date“ zu halten. Das betreffe sowohl den Datenschutz als auch die entsprechenden Vorschriften. Zum anderen werde es permanent wichtiger, die Technik sicherer zu machen, damit die Internet-Seiten nicht gehackt werden könnten. Die Folgen: mehr Arbeit und zusätzliche Kosten.

    Kassenbericht und Haushaltsvoranschlag trug Schatzmeister Dieter Naber detailliert vor und stufte den Vermögensstand der Staffel zum 31.12.2023 als beruhigend ein Für den Haushaltsplan für 2024 erwarte er wieder ein solides Ergebnis. Größeren Investitionen seien nicht geplant. Anschließend trug Revisor Daniel Schwenzel den Revisionsbericht für das Geschäftsjahr 2023 vor. Bei der Revision, zusammen mit Christoph Lermer, wurden sämtliche Belege akribisch übergeprüft. Die transparente und offene Darstellung wurde hervorgehoben. Die Kasse sei vorbildlich geführt, jede Buchung könne der Ausgabe zugeordnet werden. Daniel Schwenzel dankte dem Schatzmeister Dieter Naber für seine hervorragende Kassenführung und schlug der Hauptversammlung die Entlastung des Schatzmeisters und des Präsidiums vor, die dann auch einstimmig erfolgte.

    Die aus formalen Gründen notwendig gewordene Wiederholung der Vorjahreswahlen zum Präsidium, unter der Leitung von Daniel Schenzel, bestätigten die Ergebnisse des letzten Jahres: Präsident Karl Herrmann, Vizepräsidenten Dieter Naber und Jörg Herrmannsdörfer.

    Festsetzung der Hauptversammlung 2025

    Bei mehreren Bewerbern erhielt der Stützpunkt Landshut den Zuschlag zur Durchführung der Jahreshauptversammlung 2025.

    Schlusswort des Präsidenten

    Präsident Herrmann umriss die derzeitige politischen Lage. Er führte aus, dass Friedenszeiten durch kriegerische Auseinandersetzungen in der Ukraine und Israel nicht mehr existent und großen Bedrohungen gewichen seien.  Biologische Bedrohungen, Cyberattacken, fake news und –bilder etc. seien neue Formen von kriegerischen Auseinandersetzungen. Diese Umstände erfordern für uns eine erhöhte Wachsamkeit und ein entsprechendes Handeln. Es sei vorhersehbar, dass die Luftrettungsstaffel in den nächsten Jahren intensiver gefordert sein wird.

    Sein abschließender Dank galt allen Teilnehmern der Veranstaltung.

    Mit dem Wunsch auf gute Heimreise, eine unfallfreie Saison 2024 und ein gesundes Wiedersehen schloss er die Jahreshauptversammlung 2024 der Luftrettungsstaffel Bayern.

    Zum Video mit Impressionen der Jahreshauptversammlung