Führungspersonal der Luftrettungsstaffel geschult
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Die Durststrecke ist überwunden: erstmals nach der Corona-Pandemie waren derzeitige und zukünftige Funktionsträger der Luftrettungsstaffel wieder zu einem Schulungslehrgang eingeladen. Nachdem das Innenministerium wieder seine Unterstützung zugesagt hatte und die Staatliche Feuerwehrschule Würzburg bereit war, uns bei der Durchführung des Wochenendlehrgang tatkräftig zu unterstützen, konnten 23 Bewerber aus den LRSt-Stützpunkten eingeladen werden, sich auf den Weg nach Würzburg zu machen. Bei herrlichem Wetter war auch der Anflug nach Giebelstadt (EDQG) problemlos möglich. Wie bei der letzten Veranstaltung im Jahr 2019 fand der Intensivkurs in der Staatliche Feuerwehrschule Würzburg und auf den Verkehrslandeplatz Giebelstadt statt. Nachdem an Wochenenden die Küche der Feuerwehrschule nicht zur Verfügung steht, wurden Frühstück und Abendessen im Casino der Schule, die Mittagessen auf dem Flugplatz Giebelstadt eingenommen, wobei es keinerlei Probleme gab. Der Transfer Schule – Flugplatz und zurück wurde problemlos mit eigenen Kraftfahrzeugen durchgeführt.
Europaweit führend
Nach der Begrüßung der Kursteilnehmer durch LRSt-Vizepräsident Dieter Naber und vor dem Abendessen, bot sich den Teilnehmern die Möglichkeit zur Besichtigung der neuen Übungshalle der Schule. Von der Konzeption bis zu den technischen Möglichkeiten und den daraus resultierenden Übungsmöglichkeiten, gibt es wahrscheinlich in Europa nichts Vergleichbares. Was Innenministerium und Schule hier geschaffen haben ist eine Ausbildungsstätte für Feuerwehrpersonal, die allen Anforderungen gewachsen ist. Nur der einsetzende Hunger der Teilnehmer setzte dem Besichtigungsdrang und dem Auskunftsbedürfnis ein natürliches Ende.
Digitalfunk den Schrecken nehmen
Wir alle kennen das Problem: der Digitalfunk funktioniert nicht (zumindest wie soll). Immer wieder haben unsere Luftbeobachter Schwierigkeiten beim Einsatz des Digitalfunkgeräts. Da die bayernweite Einführung der Sipura-Geräte vorgesehen war, und diese auch für alle Stützpunkte ausgeliefert wurden, konnte von einer gemeinsamen Schulung aller LBO durch die Feuerwehrschule ausgegangen werden. Leider ist dies nicht der Fall, da auch Geräte anderer Hersteller Verwendung finden. Dies ist mit ein Grund, warum die LRSt-Piloten ein Grundwissen über die Technik der BOS-Geräte erhalten sollten, um gegebenenfalls dem LBO Hilfestellung bei auftretenden Problem geben zu können. Der neue, stellvertretende Schulleiter der Feuerwehrschule, Stephan Brust, führte in die Geheimisse der Funkgeräte ein, und gab entsprechende Hilfen, um bei auftretenden Problem Abhilfe zu schaffen, oder diese erst gar nicht auftreten zu lassen. Der Erfolg seines Unterrichts war dann bei den Flügen unserer Piloten und deren Funkverkehr nicht überhörbar. Sie ernteten dafür höchstes Lob. Klar wurde aber auch, dass LBO die jährlich nur sehr wenig mit BOS-Geräten arbeiten, verständliche Schwierigkeiten haben können. Daher sollte BOS-Funk ein Schwerpunkt bei den Schulungen auf Regierungsebene sein.
Topo GPS
Mit Topo GPS gibt es ein sehr kostengünstiges Navigationsprogramm, das allen Ansprüchen eines LBO genügt. Regelmäßige kostenlose Updates halten das Programm immer auf aktuellen Stand und erleichtern die Bedienung. Bei der Ausbildung neuer LBO wird bereits bei der Schulung mit diesem Programm gearbeitet.
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Ergebnisse aus dem Flugzeug
Auch in der Praxis waren die Staffelpiloten gefordert, die als Luftbeobachter fungierten. Nach Schulung durch Hermann Stieber, Referent LBO-Ausbildung, wurde von ihnen aussagekräftiges Bildmaterial für die Einsatzleitungen gefordert. Z.B.: Anfertigen von Detailaufnahmen einer Mainbrücke aus unterschiedlichen Richtungen (mit Auswertung der Aufnahmen nach dem Flug) Weiter standen auf dem Programm
– Einbau des BOS-Gerätes ins Flugzeug und Probebetrieb
– Waldbrandüberwachung auf vorgegebener Route (Kurs- und Zeitberechnungen)
– Abgeben von Verkehrsmeldungen beim Überfliegen der Autobahn
– Meldung der erreichten Wendepunkte an die Einsatzleitung und Dokumentation der Qualität des FunkverkehrsVertieft wurden die praktischen LBO-Erfahrungen der Piloten durch die Ausführungen von Hermann Stieber, langjähriger Lehrgangsleiter bei der LBO- Ausbildung. Nach der Präsentation der Lehrinhalte bei den LBO-Ausbildungsstufen I (Grundlehrgang) und III (Fortbildungslehrgang), wurden daraus Folgerungen für die Inhalte der Lehrgänge Stufe II (Ebene der Flugbereitschaften) gezogen. Hier stehen für den fliegerischen Teil der LBO-Schulung Stützpunkt- und Flugbereitschaftsleiter in der Pflicht.
Neu in das Schulungsprogramm übernommen wurde der Bereich „Vegetationsbrände“. Stephan Brust berichtete über gemachte Erfahrung bei verschiedenen Großbränden und von themengleichen Kongressen und Vorträgen, die er besucht hat. Einigkeit bestand darüber, dass dieser wichtige Bereich Eingang in die LBO-Ausbildung finden sollte.
LRSt intern
Abschließender stand die „Luftrettungsstaffel als Organisation“ auf dem Stundenplan. Aufbau, Struktur, Meldewesen, Dienstordnungen und Satzung wurden ebenso besprochen wie das Abrechnungswesen und der Versicherung der LRSt-Mitglieder. Nachdem keine Fragen mehr offen waren, die Teilnehmer zufrieden aber etwas erschöpft, wurden sie mit dem Dank des Präsidenten für ihre Teilnahme, herzlich verabschiedet und auf den Heimweg geschickt. Der Dank aller Teilnehmer galt abschließend auch dem Innenministerium, der Feuerwehrschule und deren Referenten, dem Referent LBO-Ausbildung der Staffel, Hermann Stieber und dem Flugplatzleiter Giebelstadt, Karl Herrmann jun.
Text und Bild LRSt: K. Herrmann jun.
Geschafft! Nach zwei arbeitsreichen Tagen galt es Abschied zu nehmen. Präsident Karl Herrmann (stehend) wünschte allen Teilnehmern eine sichere Heimkehr und freute sich auf ein Wiedersehen bei nächster Gelegenheit. Im Bild vorne rechts: LRSt-Referent für LBO-Ausbildung, Hermann Stieber, der den 23.Fortbildungslehrgang hervorragend geplant und organisiert hatte.