Im konstruktiven Dialog
- Sehr schnell hat der neue Staatssekretär im Innenministerium, Sandro Kirchner, seine Zusage umgesetzt, in den Dialog mit der Luftrettungsstaffel Bayern zu treten. Am Freitag, den 29. Juli, kam es auf dem Verkehrslandeplatz Giebelstadt zu einem ausführlichen Meinungsaustausch. Günstig bei diesem Termin war, dass er wenige Stunden nach dem Anschluss des Luftbeobachter-Aufbaulehrgangs statt fand und so die gesammelten Lehrgangserfahrungen, organisatorischer und inhaltlicher Natur, auch Gesprächsgegenstand waren. LBO-Referent Hermann Stieber der für die Staatliche Feuerwehrschule Würzburg, vor Eintritt in den Ruhestand, seinen „letzten“ Lehrgang betreute, fasste seine in 23 Jahren gesammelten Erfahrungen zusammen und sprach auch aufgetretene Probleme an:
• Keine volle Ausnutzung der angebotenen Lehrgangsplätze durch die Bezirksregierungen, trotz bestehenden Mangels an Luftbeobachtern
• Keine einheitlichen Schulungskonzepte für LBO-Fortbildungen (Stufe II) auf Regierungsebene
• Keine aktuelle Grundsatzweisungen des Staatsministeriums für die Regierungen
• Keine Kontrolle der LBO-Fortbildungen und entsprechende Konsequenzen für den LBO-Einsatz.LRSt-Präsident Karl Herrmann konnte die angesprochenen „Knackpunkte“ nur bestätigen und berichte von der festen Zusage des Innenministeriums, die seit 2003 zugesagten Ausarbeitungen nunmehr tatsächlich zu erstellen. Auch das zentralisierte Anmeldesystem über München, werde den Anmeldeerfordernissen von LBO-Lehrgängen keinesfalls gerecht.
In entspannter Atmosphäre wurde Staatssekretär Kirchner mit der Aufgabenbreite der Luftrettungsstaffel vertraut gemacht und über den historischen Werdegang der Staffel informiert.
Nachdem tags zuvor der „Schnelle Einsatzhubschrauber (SEH)“ nach Beendigung eines LBO-Schulungsflugs von der ILS um Unterstützung aus der Luft bei einem drohenden Waldbrand angefordert wurde, kontrollierte dieser die Ausbreitung des Brandes, suchte nach eventuellen weiteren Brandstellen und fertige eine Dokumentation an.
Die Brandstelle bei Elfershausen zeigt die starke Gefährdung des Waldes durch einen nicht mehr kontrollierbaren Flächenbrand.
- Nachdem sich Staatssekretär Kirchner selbst einen Eindruck über die Folgen des Brandes verschaffen wollte, wurde zusammen mit Luftbeobachter Hermann Stieber ein Erkundungsflug zum Brandort durchgeführt. Nach der Rückkehr auf dem VLP Giebelstadt zeigte sich Sandro Kirchner äußerst zufrieden über die Erkundungs- und Unterstützungsmöglichkeiten aus der Luft und bestätigte die gewonnene Einsicht: „Wer oben ist, sieht mehr!“.
Nach dem erfolgreichen Erkundungsflug stellten sich vor dem SEH LRSt-Präsident Karl Herrmann, SEH-Pilot Jörg Herrmannsdörfer, LBO Hermann Stieber und Innenstaatssekretär Sandro Kirchner den Fotografen.Hohes Lob zollte Sandro Kirchner der absolut ehrenamtlichen Arbeit der Luftrettungsstaffel seit nunmehr 54 Jahren. Auf eine mögliche Staatliche Ehrung verdienter Staffelmitglieder angesprochen sagte Staatssekretär Kirchner seine Unterstützung bei der Vergabe einer staatlichen Auszeichnung für die Luftrettungsstaffel aus ganzem Herzen zu.
Nach dem langen und intensiven Meinungsaustausch, mit Zufriedenheit auf beiden Seiten, lud Staatssekretär Sandro Kirchner zur Fortsetzung des Dialogs mit der Luftrettungsstaffel gerne ein.