Katastrophenschutzvollübung „Luftbeobachtung 2008“

  • Wenige Tage nach der glänzenden Vorstellung der Arbeit der Luftrettungsstaffel durch die Flugbereitschaft am „Tag der offenen Tür der Regierung von Oberbayern“, fand auf dem LRSt-Stützpunkt Erding die Katastrophenschutzvollübung „Luftbeobachtung 2008“ statt. „Der Klimawandel und die damit einhergehenden Wetterextreme fordern die Katastrophenschutzorganisationen immer mehr. Die Wetterkapriolen der vergangen Jahre haben die ernsten Bedrohungen durch lang andauernde Trockenperioden auf der einen und Starkregen und damit verbundene Hochwasserlagen auf der anderen Seite eindrucksvoll vor Augen geführt.
    Die Anforderungen auch und gerade an die Luftbeobachtung steigen dadurch ständig. Nicht nur in der Waldbrandprävention, auch bei anderen Großschadenslagen wie Hochwassern sind es die Luftbeobachtungsteams, die sich einen raschen und umfassenden Lageüberblick verschaffen und damit wertvolle Hinweise an die Einsatzleitung am Boden geben können. Aber nicht nur im Katastrophenfall hilft der Blick aus der Vogelperspektive: Aus der Luft lassen sich auch Umweltverschmutzungen entdecken – oder Waldschäden, die Borkenkäfer und Eichenprozessionsspinner verursachen“, so Regierungspräsident Christoph Hillenbrand in seiner Begrüßungsrede.
    Um diesen Herausforderungen noch besser gewachsen zu sein, führte die Regierung von Oberbayern zusammen mit der Luftrettungsstaffel Bayern e.V. und den Stützpunktlandratsämtern Erding und Fürstenfeldbruck erstmals eine landkreis- und stützpunktübergreifende Luftbeobachtungsübung im Katastrophenschutz durch. Einsatzpiloten aus Fürstenfeldbruck und Erding, sowie deren zugeordnete Luftbeobachter probten den Ernstfall. Sie mussten ihr Können bei zwei Waldbrandszenarien, bei der Suche nach einem verunglückten Fahrzeug und bei der Sichtung eines vermissten Segelflugzeuges unter Beweis stellen. Unterstützt wurden sie dabei durch die Polizeihubschrauberstaffel Bayern, Einsatzkräfte der Landkreisfeuerwehren Erding und Ebersberg, durch Mitarbeiter der Landratsämter Erding, Fürstenfeldbruck, Ebersberg und Dachau, der Forstbehörden und der Polizeiinspektion Erding. Der besondere Dank von Regierungspräsident Christoph Hillenbrand ging deshalb an den Kommandeur des Luftwaffeninstandhaltungsregimentes 1, Oberst Hardt, der die Nutzung des Fliegerhorstes Erding ermöglicht hatte. Seine Anerkennung galt den Leitern der Luftbeobachtungsstützpunkte Erding und Fürstenfeldbruck Karlheinz Ruhland und Walter Pausch für ihre Einsatzbereitschaft und organisatorische Unterstützung bei der Vorbereiten und Durchführen dieser Übung. Regierungspräsident Hillenbrand nutzte die Gelegenheit, dem anwesenden LRSt-Präsidenten Karl Herrmann im Namen der Regierung von Oberbayern, aber auch persönlich, ganz herzlich zum 40-jährigen Bestehen der Luftrettungsstaffel Bayern e.V. zu gratulieren.

  • Präsident Herrmann bedankte sich für die anerkennenden Glückwünsche bei Regierungspräsident Hillenbrand und für die Gastfreundschaft bei Oberst Hardt. Er hob die zuverlässige Arbeit der Flugbereitschaft Oberbayern hervor, deren Flugzeuge im vergangenen Jahr fast 1600 Stunden beobachtend in der Luft waren. Lediglich 16% dieser Flüge wurden angeordnet und finanziell durch den Freistaat unterstützt; alle anderen Flüge erfolgten ehrenamtlich und damit kostenfrei für die Allgemeinheit. Als vorbildlich lobte der LRSt-Präsident die jahrelange und erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen der Luftrettungsstaffel und der zuständigen K-Sachbearbeiterin an der Regierung von Oberbayern, Susanne Bredemeier. Ihrer Voraussicht war es zu verdanken, dass der folgenschwerste Waldbrand des letzten Jahres in Bayern bereits im Entstehungsstadium durch das LRSt-Luftbeobachtungsteam entdeckt werden konnte: Sie hatte vorbeugende Waldbrandüberwachung angeordnet! Nach dem erfolgreichen Verlauf der Großübung galt seine Anerkennung allen beteiligten Kräften, den LRSt-Einsatzpiloten, den verantwortlichen Stützpunktleitern und den Medien, die mit großem Interesse und Personalaufwand die Übung verfolgt hatten.

    Susanna Bredemeier, Regierung von Oberbayern, erklärte ihrem Regierungspräsidenten und aufmerksamen Zuhörern des Innenministeriums, der Bundeswehr, der Polizei sowie den Feuerwehr-Führungskräften den Ablauf der Großübung und skizzierte die zu lösenden Aufgaben.